Das ehemalige KZ-Außenlager Walldorf

Die "Aktion Bernadotte"


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Im Juli 1944 stieß die Rote Armee bei ihrem Vormarsch auf die Reste des geräumten Vernichtungslagers Maidanek. Spätestens zu diesem Zeitpunkt war der Weltöffentlichkeit bekannt, daß die Deutschen bei ihrem Rückzug die Konzentrationslager "liquidierten", um die Spuren ihrer Verbrechen zu verwischen.

Aufgrund dieser Informationen, wurde das Internationale Rote Kreuz in Genf aktiv und trat auf diplomatischem Weg mit den NS-Behörden in Verbindung. Ab Oktober 1944 gab es zähe Verhandlungen mit der Führungsspitze der SS. Gegenstand der Gespräche war die Freilassung von Häftlingen, der Zugang zu den Konzentrationslagern Sachsenhausen und Ravensbrück, Versorgung der Häftlinge mit Lebensmittelpaketen, die Verhinderung der Evakuierung der Lager und die Übernahme der Lager durch die Delegierten des Internationalen Komitees des Roten Kreuz (IKRK) bis zur Ankunft der Roten Armee.

Graf Folke  Bernadotte, der stellvertretende Vorsitzende des Schwedischen Roten Kreuzes, unterrichtet auf einer Pressekonferenz am 30.4.1945 die Öffentlichkeit von der bis dahin geheimgehaltenen Rettungsaktion. [Quelle Bild : Svenska Dagbladet vom 2.5.1945, Reichsarchiv Stockholm]

Die geheimgehaltene Rettungsaktion wurde der Öffentlichkeit erst auf einer Pressekonferenz am 30.4.1945 von dem stellvertretenden Vorsitzenden des Schwedischen Roten Kreuzes - Graf Folke Bernadotte - bekanntgegeben. Bis Ende April 1945 war es dem IKRK gelungen über 20.000 Häftlinge freizubekommen und mit verschiedenen Transporten in die Schweiz und über Dänemark nach Schweden zu bringen. Mindestens 7.500 Frauen und Kinder waren aus dem KZ Ravensbrück (unbestätigten Quellen zufolge waren es sogar bis zu 14.000). Obwohl vorwiegend Häftlingen nord- und westeuropäischer Herkunft die Ausreise erlaubt wurde, gelang es mit dieser Aktion auch viele Osteuropäer zu befreien. [Quelle: Aus: "Ich grüße Euch als freier Mensch". Hrsg. v. Sigrid Jacobeit. Schriftenreihe der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten, Band Nr. 6, 1995, S. 22ff]
Es gibt allerdings keine Hinweise darauf, daß sich unter den befreiten Frauen auch ehemalige Häftlinge aus dem Arbeitslager Walldorf befunden haben.

Verpflegung der befreiten Häftlinge aus Ravensbrück. [Quelle Bild : Aus "Ich grüße Euch als freier Mensch". Hrsg. v. Sigrid Jacobeit. Schriftenreihe der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten, Band Nr. 6, 1995]

Die befreiten Häftlinge waren zum größten Teil in einer sehr schlechten körperlichen Verfassung. Sie litten an Unterernährung und lebensbedrohenden Krankheiten und trotz der sofortigen medizinischen Hilfe starben in den kommenden Wochen noch viele an den Folgen der Lagerhaft. Den Überlebenden ermöglichten die Helfer in ihre Heimat zurückzukehren.

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