Das ehemalige KZ-Außenlager Walldorf

Arbeitseinsatz der Häftlinge


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Überwiegend mussten die Frauen für die Firma Züblin & Cie (Frankfurt) arbeiten. Einige wurden von der Organisation Todt (OT) - für die Planung und Umsetzung des gesamten Arbeitseinsatzes zuständig - für eigene Belange herangezogen.

Aus den beiliegenden Dokumenten geht hervor, dass auch bei Strom- und Wasserausfall gearbeitet werden musste. Die Häftlinge hatten teilweise nicht einmal Schuhe. Die Firma Züblin führte unter der Leitung der OT Wehrmachtsaufträge am Flughafen aus. Im Monatsbericht des Lagerleiters für September 1944 heißt es hierzu:

Ein MonatsberichtEin Wochenbericht

Über die Arbeit und das Verhalten von Aufsehern im Lager Walldorf berichteten Überlebende 1978 in Interviews und Briefen.

"Nach unserer Ankunft haben wir zuerst auf einem militärischen Flugplatz das Gelände mit Grastafeln auslegen müssen, dann arbeiteten wir beim Ausladen von Waggons, Baumfällen und Aufstapeln. Die langen Baumstämme mussten wir auf eigenen Schultern große Entfernungen tragen - letzteres geschah, wenn das Wetter schlecht war und die Pferde geschont wurden. ... Während der Arbeit war das sogenannte "Klavierspielen" in "Mode". Das bestand daraus, dass dem sich nach schwerer Last bückenden Gefangenen mit einem Stock auf den gestrafften Rücken gehauen wurde. Besonders grausam machte das ein 20jähriger SS (Wachmann) mit Genuss." [Quelle: Susanne Farkas in einem Brief von 1978. Abgedruckt in: Nichts und niemand wird vergessen. Zur Geschichte des KZ-Außenlagers Natzweiler-Struthof in Walldorf. Hrsg. v. Magistrat der Stadt Mörfelden-Walldorf, o.O. 1996, S.19f.]

"Wir haben im Wald gearbeitet, es war Winter und eine Menge Schnee. Ich hatte keine guten Schuhe. Niemand von uns hatte welche. Wir gingen zurück zum Lager. Ich hatte Holzschuhe an, der Schnee blieb daran hängen, so dass es für mich schwer war zu gehen. ... Meine Füße begannen zu bluten und entzündeten sich. Es war Routine, dass wir uns bei unserer Rückkehr im Lager stets als erstes aufstellen mussten, um gezählt zu werden. Die Deutschen erwarteten, dass wir aufrecht stehen. Mit den Entzündungen an meinen Füßen aber war es schwer überhaupt zu stehen. Die Wachen zogen mich aus der Reihe heraus und warfen mich zu Boden. Sie schlugen mich und gaben mir Fußtritte. Ich war dadurch schwer verletzt, - physisch und psychisch. Ich hoffte, dass ich sterbe würde. Das ist nur eine Episode aus dem Leben im Lager Walldorf nahe Frankfurt am Main." [Quelle: Hanna S.: Zitiert in: "Das Geheimnis der Erlösung heißt Erinnerung ...". Ein Begleitheft zum historischen Lehrpfad am ehemaligen KZ-Außenlager Walldorf. Hrsg. v. Magistrat der Stadt Mörfelden-Walldorf. Mörfelden-Walldorf 2000, S.50]

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