Überwiegend mussten die Frauen für die Firma Züblin & Cie (Frankfurt) arbeiten. Einige wurden von der Organisation Todt (OT) - für die Planung und Umsetzung des gesamten Arbeitseinsatzes zuständig - für eigene Belange herangezogen.
Aus den beiliegenden Dokumenten geht hervor, dass auch bei Strom- und Wasserausfall gearbeitet werden musste. Die Häftlinge hatten teilweise nicht einmal Schuhe. Die Firma Züblin führte unter der Leitung der OT Wehrmachtsaufträge am Flughafen aus. Im Monatsbericht des Lagerleiters für September 1944 heißt es hierzu:
Über die Arbeit und das Verhalten von Aufsehern im Lager Walldorf berichteten Überlebende 1978 in Interviews und Briefen.
"Nach unserer Ankunft haben wir zuerst
auf einem militärischen Flugplatz das Gelände mit Grastafeln
auslegen müssen, dann arbeiteten wir beim Ausladen von Waggons,
Baumfällen und Aufstapeln. Die langen Baumstämme mussten
wir auf eigenen Schultern große Entfernungen tragen - letzteres
geschah, wenn das Wetter schlecht war und die Pferde geschont
wurden. ... Während der Arbeit war das sogenannte "Klavierspielen"
in "Mode". Das bestand daraus, dass dem sich nach schwerer
Last bückenden Gefangenen mit einem Stock auf den gestrafften
Rücken gehauen wurde. Besonders grausam machte das ein 20jähriger
SS (Wachmann) mit Genuss.
"
[Quelle ]
"Wir haben im Wald gearbeitet, es war Winter und eine Menge
Schnee. Ich hatte keine guten Schuhe. Niemand von uns hatte welche.
Wir gingen zurück zum Lager. Ich hatte Holzschuhe an, der
Schnee blieb daran hängen, so dass es für mich schwer
war zu gehen. ... Meine Füße begannen zu bluten und
entzündeten sich. Es war Routine, dass wir uns bei unserer
Rückkehr im Lager stets als erstes aufstellen mussten, um
gezählt zu werden. Die Deutschen erwarteten, dass wir aufrecht
stehen. Mit den Entzündungen an meinen Füßen aber
war es schwer überhaupt zu stehen. Die Wachen zogen mich
aus der Reihe heraus und warfen mich zu Boden. Sie schlugen mich
und gaben mir Fußtritte. Ich war dadurch schwer verletzt,
- physisch und psychisch. Ich hoffte, dass ich sterbe würde.
Das ist nur eine Episode aus dem Leben im Lager Walldorf nahe
Frankfurt am Main.
"
[Quelle ]