Im Dritten Reich plante und organisierte die Organisation Todt die Durchführung aller Großprojekte der Bauwirtschaft. Sie war beim Autobahnbau ebenso wie beim Bau der Bunkeranlagen am Westwall die federführende Kraft; während des Krieges übernahm sie den Bau von Brücken, U-Boot-Häfen, bombensicheren Flugzeughallen und V2-Abschussrampen genauso, wie die Verlegung von Rüstungsbetrieben unter die Erde. Mit den zunehmenden Schäden durch die Bombardierungen der Alliierten seit Frühjahr 1944 wurde der Einsatz der OT immer umfangreicher; der Bedarf an Arbeitskräften stieg sprunghaft an. Während die Anzahl deutscher Fach- und Führungskräfte durch Einberufungen zur Wehrmacht ständig dezimiert wurde, steigerte sich die Zahl der Zwangsarbeiter ins nahezu Unermessliche.
"In April 1944, Hitler promised
Organisation Todt that he would personally instruct Heinrich Himmler
to provide it with the 100,000 men it required from Hungary. After
the SS brought Jews to Germany from Hungary to work in the different
programs, Speer complained to the commander in chief, Wilhelm
Keitel, that only 50,000 to 60,000 of them were fit for work;
the rest were children, sick people, and the elderly and were
not able to do the work, which consisted principally of the construction
of large bunkers.
"
(Übersetzung)
[Quelle ]
Wie auch andere Belege zeigen, waren die deportierten Juden aus Ungarn ausschließlich für die OT vorgesehen.
Am 29. April 1944 wurde Ministerialdirektor Xaver Dorsch auf Weisung Albert Speers Chef und Organisator der OT und damit der maßgeblich Verantwortliche für den Einsatz der Zwangsarbeiter im gesamten Reichsgebiet; letztendlich damit auch für den Einsatz der 1700 jüdischen Frauen in Walldorf.
Nach Kriegsende arbeitete Xaver Dorsch mit den amerikanischen Streitkräften zusammen und schrieb bereits 1945 für die Historical Division / US-Army in Europe eine Studie über die OT. 1951 gründete der frischgebackene Reg.-Baumeister die heutige "Dorsch Consult, Ingenieurgesellschaft mbh". In der Wiederaufbauphase der Bundesrepublik Deutschland war das Unternehmen bereits führend bei Großprojekten der Infrastruktur, besonders bei der Wiederherstellung bzw. dem Neubau von Autobahnen und Großanlagen für die spätere NATO. 1958 wurden schon Aufträge für die Weltbank abgewickelt. Dorsch Consult ist heute international eine der ersten Adressen für weltweite Großprojekte: Hafenanlagen, kontinentale Gaspipelines, Antarktisstationen, Atomreaktoren, und, und ...
Das Knowhow der Täter hat sich allemal ausgezahlt, im Gegensatz zu den Erfahrungen der Opfer.
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