1972 machten drei Jugendliche aus Walldorf im Alter von 15 bis 23 Jahren eine Studienfahrt ins KZ Buchenwald. Dort sahen sie eine Übersichtskarte der KZs und deren Außenstellen wie hier abgebildet. Zu ihrer großen Überraschung fanden sie für ihren Heimatort den Eintrag eines Lagers als KZ-Außenstelle.
Wieder zu Hause, begannen sie nachzufragen und fanden ältere Mitbürger, die sich an das Lager erinnerten. Eine jahrelange Spurensuche begann. Im Bundesarchiv in Koblenz fanden sie Belege: In Walldorf hatte es im Herbst 1944 eine Aussenstelle des KZs Natzweiler gegeben, in dem 1700 jüdische Zwangsarbeiterinnen aus Ungarn inhaftiert worden waren.
So entdeckten die drei im Wald die Überreste des Kellers unter der ehemaligen Küchenbaracke. "Opening to the past" überschrieb ein Journalist der amerikanischen Zeitung "Stars and Stripes" einen Artikel am 4. November 1978 mit nebenstehendem Foto. Bemerkenswert hierzu ist die Tatsache, dass erst nach der Veröffentlichung in einer amerikanischen (Armee-)Zeitung andere Medien das Thema aufgegriffen haben.
Die folgende Fotomontage zeigt eine alliierte Luftaufnahme des zerbombten Flughafens von 1945 und eine weitere Luftaufnahme des Flughafens und des Ortes Walldorf von 1972. Das Waldgelände der ehemaligen KZ-Außenstelle ist gekennzeichnet.
Ein weiteres Bild der alliierten Luftwaffe aus dem Jahr 1945 ist ein Foto des Waldstücks mit dem Lager. Am oberen Bildrand ist die Ortsgrenze von Walldorf erkennbar.